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Da es immer wieder zu der Frage gekommen ist, was eigentlich unter dem Begriff Scheibenknopf zu verstehen ist, werde ich kurz erklären, was damit aus meiner Sicht gemeint ist:

Zu den Scheibenknöpfen zähle ich alle Typen, die flach bis leicht gewölbt (bombiert) sind, deren "Körper" aus einen Stück hergestellt (gegossen oder gestanzt) und deren Öse entweder mit gegossen oder nachträglich angelötet wurde. Dazu ghören auch die Schildbuckelknöpfe.

Nicht zu den Scheibenknöpfen gehören demnach alle Stücke, die zweiteilig sind und die hohl geprägt wurden. Weiterhin zähle ich alle stark gewölbten (bombierten) Knöpfe nicht dazu, da diese eher zu den Duttenknöpfen gehören. Wer sich nicht sicher sein sollte, ob sein Knopf gemeldet werden müsste, der sendet ihn bitte trotzdem ein, da ich dann im Zweifelsfalle immer noch entscheiden kann, ob er dazu gehört oder nicht. Lieber einen Knopf mehr, als einen zu wenig eingesandt.

Hier ein paar Beispiele, was nicht dazu gehört:

 
 
 

 

 

Jetzt geht es aber damit weiter die Entwicklung der Scheibenknöpfe aufzuzeigen, soweit dies bisher möglich ist. Der frühe Ursprung des Scheibenknopfes könnte in den germanischen Scheibenfibel vermutet werden, da sich bei den Knöpfen viele Eigenschaften im Bezug auf Form, Material und Zierelemente wiederfinden lassen. Um das Ganze etwas übersichtlicher zu gestalten, habe ich diesen Bereich in die Kategorien Fertigungsarten, Material und Motive/Formen unterteilt.

 

Fertigungsarten

Zu den ältesten Vertretern ihrer Zunft gehören die im Dreiformguss gefertigten Knöpfe. Die Herstellung im Sandguss gehört zu den aufwendigsten überhaupt. Zu erkennen sind diese Knöpfe an der auf der Rückseite über die Öse verlaufenden Gussnaht.


 

Deutlich kann man bei diesem Knopf die Naht auf der Rückseite erkennen.

 

Auch dieser Knopf wurde in einem Stück gegossen, allerdings ist die Öse als Platte ausgebildet, in die nachträglich ein Loch gebohrt wurde.

 

 


Die nächste Variante sind Knöpfe, die im Zweiformguss hergestellt wurden. Nach dem Gießen sind im zweiten Arbeitsschritt jeweils die Rück- und Vorderseite abgedreht worden, um eine möglichst glatte Oberfläche zu erzielen. Oftmals wurde auf der Rückseite ein Stumpf stehen gelassen, in den anschließend eine Öse eingelötet wurde. Die Vorderseite wurde geschliffen und dann poliert und evtl. mit Motiven verziert.



Die Spuren der Drehbank sind hier gut zu erkennen, die (eiserne) Öse ist nicht mehr vorhanden.

 




 
Das größte Problem war schon immer die Öse. Beim Gießen im Dreiformguss wird es sicherlich viel Ausschuss gegeben haben, da diese filigrane Befestigung oftmals fehlerhaft gewesen sein wird. Es entwickeln sich verschiedenste Methoden, mit denen versucht wurde die Öse auf der Rückseite zu befestigen, ohne den anfälligen Dreiformguss. Teilweise hat man die Knöpfe von hinten mit Zinn oder Blei aufgefüllt, um darin die kupferne oder eiserne Öse zu befestigen. Manchmal wurde auch ein Abschlussdeckel aufgelötet, an dem dann wiederum die Öse hing. In diesem Bereich wurde viel versucht und experimentiert.

Das führte sogar soweit, dass der Knopf und die Öse selber jeweils im Zweiformguss hergestellt wurden, um sie dann anschließend miteinander zu verlöten.


 



Die Ösen der abgebildeten Knöpfe sind leider nicht mehr vorhanden.

Von links nach rechts:
- Knopf mit Bleihinterfüllung
- mit Füllung und kupfernem -"Abschlussdeckel"
- Blei-Zinnlegierung
 




 
Neben den gegossenen Knöpfen fängt man mit fortschreitender Industrialisierung an die Knöpfe aus Platten zu stanzen, um sie dann anschließend durch Ritzungen oder Prägungen zu verzieren. Diese Art der Herstellung erkennt man an der recht exakten Formgebung, den relativ scharfen Rändern und vor allem an der geringeren aber gleichmäßigen Materialstärke. Der rechts abgebildete Knopf hat lediglich einen geprägten Kreis als Muster.
gestanzte Platte
 

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